Neue Ausgabe zum Thema: „Roboter-Journalismus“

Neue Ausgabe zum Thema: „Roboter-Journalismus“

ComSoc 1_2015_CoverAutomatisierung hat nur auf den ersten Blick nichts mit Journalismus gemein. Der Begriff provoziert zunehmend Ängste in der Branche: Arbeitsplatzverlust und das Ende journalistischer Standards sind die gängigen Hiobsbotschaften. Auf der anderen Seite setzen Unternehmen auf eine Mischung aus Automatisierung und Spezialisierung, die als Hilfstruppen die klassischen Redaktionen unterstützen sollen. Das sind technische Tools wie „datawrapper“ zur Visualisierung von Daten oder „teleocon“, ein virtuelles Newsroom-System, mit dem die Arbeit von Redaktionen von PC, Smartphone oder Tablet aus organisiert werden kann. Inhaltliches liefern dagegen Unternehmen wie „tame“ oder „retresco“. „Tame“ sortiert Tweets nach Themen und Hashtags, Benutzerkonten, Relevanz und anderen Kriterien. Zu den Kunden gehören bereits u.a. BBC, „New York Times“ oder „Zeit online“. „Retresco“ fasst Themen und Begriffe per Algorithmus im Netz zusammen und wertet sie semantisch aus. Nicht nur regionale und überregionale Medien, sondern auch Parteien und Ministerien nutzen dieses Angebot.

Roboterjournalisten bestehen aus Codes und die werden bereits jetzt in der faktenorientierten Berichterstattung, etwa bei Sport- und Börsennachrichten, eingesetzt. Sie sind konkurrenzlos schnell. Das US-amerikanische Unternehmen „Automated Insights“, an dem auch die amerikanische Nachrichtenagentur AP beteiligt ist, braucht pro Bericht 9,5 Sekunden. Einer Studie zufolge erkennen die meisten Leser keinen Unterschied, viele der Teilnehmer_innen bewerteten die automatisierte Berichterstattung sogar als objektiver.

Doch programmiert werden kann nicht alles. Automaten kennen keine ethischen Grundsätze, können nicht kritisch hinterfragen oder die Daten auf Plausibilität und Richtigkeit prüfen. Gleichwohl sind die Redaktionen verantwortlich für die veröffentlichten Inhalte. In einem Schwerpunkt zu diesem Thema versammelt die neue Ausgabe von Communication Socialis unter anderem Aufsätze und Erfahrungsberichte von Alexander Filipović, Klaus-Dieter Altmeppen, Martina Mahnke, Ernst Fricke und Marvin Oppong.

Lesen Sie das neue Heft ab sofort online als E-Journal. Wie gewohnt erscheint es auch in gedruckter Form.

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