„Künstliche Intelligenz“: Ausgabe 3/2022

„Künstliche Intelligenz“: Ausgabe 3/2022

Zum aktuellen Heft: Thema „Künstliche Intelligenz“

Das Schlagwort „Künstliche Intelligenz“ dominiert die Schlagzeilen. Es fasziniert und verunsichert zugleich. Sowohl Furcht und Skepsis als auch Technikbegeisterung und -euphorie lassen sich mit Blick auf die anstehenden Entwicklungen in Journalismus und Medien beobachten: Furcht vor einer KI als Dystopie, die Arbeitsplätze in den Redaktionen vernichtet. Und auf der anderen Seite: Hoffnungen in KI-Systeme, die Arbeitsprozesse erleichtert, riesige Datenmengen auswertet und anschaulich darstellt.

Wie die aktuellen Entwicklungen rund um KI im Medienbereich tatsächlich aussehen und wie diese aus ethischer Sicht einzuschätzen sind, damit setzt sich die neue Ausgabe der Communicatio Socialis auseinander.

Die Beiträge im Heft

Den Auftakt und eine definitorische Basis setzt Aynur Sarısakaloğlu mit Fokus auf die unterschiedlichen Begriffe, Verständnisse und Erwartungen rund um Algorithmen und Künstliche Intelligenz. Der Text blickt genauer auf Chancen und Herausforderungen in sozio-technischen Newsrooms. Demzufolge steht ein Wandel in der Arbeitsbeziehung und Konstellation zwischen Mensch und Maschinen bevor, gleichzeitig eine neue Aufgabe für den Journalismus, von „klassischen Gatekeeper:innen zu technischen Gatekeeper:innen“.
Diese Vorlage greift Sarah Fischer in ihrem Beitrag auf, wobei sie ihren Schwerpunkt auf den Mediendiskurs rund um das Thema KI legt. Die Inhaltsanalyse zeigt: Das mediale Interesse und der Umfang der Berichterstattung wächst, gleichzeitig werden erste lösungsorientierte Dimensionen sichtbar (u. a. bei der Frage nach Regulierung). Umso wichtiger, so das Fazit dieses Beitrags, ist die schrittweise Weiterbildung und der Fokus auf neue Kompetenzen in Journalismus und Medienbranche.
Ebenfalls eine medienethische Dimension greift der Beitrag von Thomas Bohrmann auf. Er untersucht in diesem Kontext Filme als Medium des ethischen Erzählens und hinterfragt die Darstellung in Science-Fiction-Formaten. Der Beitrag zeigt, dass die Darstellung von KI mit moralischen Grundfragen verbunden wird. Es entstehen „konfliktreiche audiovisuelle Narrationen, die unterhaltsam grundlegende ethische Fragen reflektieren und diskutieren wollen“.
Ergänzt werden diese drei wissenschaftlichen Beiträge durch drei Perspektiven aus der journalistischen Praxis: Steffen Kühne (BR), Jörn Ratering (ZDF) und Christina Elmer (TU Dortmund) liefern praxisnahe Beispiele und einen Einblick in redaktionelle Entscheidungen, Hoffnungen und Bedenken. Die Innenansicht „Zwischen Geotags und Gesichtserkennung: KI in der Verifikation“ von Jörn Ratering (doi.org/10.5771/0010-3497-2022-3-360) ist kostenfrei über die Nomos-eLibrary verfügbar.
Alle diese Beiträge zeigen: Filme, Wissenschaft, Journalismus und Gesellschaft werden das Thema KI weiter thematisieren (müssen), die Faszination Technik und unsere Neugier lassen uns auch keine andere Wahl.
Im Aufsatz „Rotes Licht, grünes Licht“ setzt sich Alexander Godulla mit den kommunikationswissenschaftlichen Perspektiven auf die südkoreanische Serie „Squid Game“ auseinander. Diese hat insbesondere aufgrund ihrer expliziten Gewaltdarstellungen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt und medienethische Diskussionen ausgelöst.

Der zweite Aufsatz im Heft widmet sich dem grundlegenden Thema der Kommunikation durch Symbole. In dem Essay wird exemplarisch anhand der Symbole der Corona-Pandemie, wie beispielsweise der Maske, dargelegt, welche Macht Symbolen innewohnt und wie sie unseren Blick auf die Welt prägen. Dabei liegt der Fokus auf den praktischen Nutzen, den sie insbesondere in Zeiten der Krise darstellen können.

Ab sofort sind die einzelnen Artikel online verfügbar.

doi.org/10.5771/0010-3497-2022-3

Selbstverständlich erscheint die Ausgabe, wie gewohnt, auch in gedruckter Form.

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